Geschichtsphilosophie
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Goethe und die Führer & Geführten des Lebens

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Beitrag von ThWangenheim Fr Jan 20, 2017 10:50 am

Es gibt etliche Beispiele, welche große Differenzen zwischen Spengler und Goethe (auf den sich derselbe nicht wenig bezog) zeigen, etwa für mich zuletzt besonders deutlich geworden: das neptunische Naturell Goethes und Spenglers plötzliche Wandlungen in Erdgeschichte und Evolution, was er ironisch mit dem Engländer Darwin verband: "Eine langsame, phlegmatische Veränderung entspricht dem englischen Naturell, nicht der Natur." S.27 MuT Worauf übrigens F. Schuck die witzige Bemerkung anschloß, Goethe hätte wohl darin kein großes Gebrechen gesehen: Dann sei Gott offensichtlich ein Engländer.

Um so wichtiger scheint es mir zu erwähnen, wenn sie denn doch einmal - und vielleicht an unbequemer Stelle - so ganz übereinstimmen. Bei Falk (Goethe aus näherem persönlichen Umgange dargestellt) heißt es in den Recapitulationen, die er anläßlich Wielands Tod 1813 äußert:

"Ich nehme verschiedene Klassen und Rangordnungen der letzten Urbestandteile aller Wesen an... die ich Seelen nennen möchte. Nun sind einige dieser Monaden oder Ausgangspunkte, wie uns die Erfahrung zeigt, so klein, so geringsfügig, daß sie sich höchstens nur zu einem untergeordneten Dienst oder Dasein eignen. Andere dagegen sind gar stark und gewaltig. Die letzten pflegen... alles zu verwandeln, bis die kleine oder große Welt, deren Intention geistig in ihnen liegt, auch nach außen leiblich zum Vorschein kommt. Nur die letzten möchte ich eigentlich Seelen nennen. Es folgt hieraus, daß es Weltmonaden, Weltseelen, wie Ameisenmonaden, Ameisenseelen gibt, und daß beide in ihrem Ursprunge, wo nicht völlig eins, doch im Urwesen verwandt sind." (25. Januar 1813)

Dazu Kapitel 8 MuT:

"Es gibt aber nicht nur zwei Arten von Technik im Zeitalter des sprachgeleiteten Unternehmens, die von Jahrhundert zu Jahrhundert schärfer auseinandertreten, sondern auch zwei Arten von Menschen, die sich durch ihre Begabung für eine von ihnen unterscheiden. Es gibt bei jedem Verfahren eine Technik des Führens und eine andere der Ausführung, aber ebenso selbstverständlich gibt es von Natur Befehlende und Gehorchende, Subjekte und Objekte der politischen oder wirtschaftlichen Verfahren." S.51

und weiter:

"Es gibt zuletzt einen natürlichen Rangunterschied zwischen Menschen, die zum Herrschen und die zum Dienen geboren sind, zwischen Führern und Geführten des Lebens. " S.52

Wonach ich im Moment vergeblich suche, ist jene Stelle, an welcher er die Grundverbundenheit dieser Seelen angibt und jede nur als eine Richtung des allgemein dahinströmenden Daseins betrachtet.

Da es sich übrigens nicht um private Aufzeichnungen Falks, sondern eine Veröffentlichung aus dem Jahr 1832 handelt, könnten freilich - gerade bei der sogar begrifflichen Nähe - diese oder ähnliche Stellen durchaus Einflüsse auf MuT (und freilich Spenglers Denken im Allgemeinen) gewesen sein.

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Beitrag von Leser So Jan 22, 2017 7:49 pm

Der konsequente Spengler müsste ohnehin jenem zweiten Typus, den Gehorchenden also, das Prädikat Mensch-sein absprechen. Kann denn ein Objekt eine Raubtierseele herbergen? Aus der Perspektive des Befehlenden ist der Gehorchende bloße Technik seiner selbst - der Titel des kleinen Büchleins selbst schafft bereits diese Dichotomie.

In solchem Maße gewendet scheint mir MuT eine Art Tragödie des starken Menschen zu sein, der durch seine unstillbaren Machtgelüste die Bedingungen seiner eigenen Vernichtung schafft. Im Grunde ja schon in UdA, wenn es etwa heißt, die Maschine zwinge zur Mitarbeit und mache aus dem Erfinder von Technik sozusagen den Be-Diener des Apparates. As würde der Mensch, das echte Subjekt, schrittweise sein Wachsein der Maschine opfern, bis das Ideal des Perpetuum Mobile sich mit dem gleichzeitigen Tod der Raubtierfreiheit verwirklicht.

Die Verschwörung der Objekt-Menschen gegen die Subjekte der Weltgeschichte verlagert sich schließlich in die Subjektivitierung der Maschinen und folglich der absoluten Operationalisierung alles menschlichen Tuns (durch Vernichtung alles Wollens).

Ich weiß nicht, von welcher Grundverbundenheit Sie genau sprechen. Aber für den faustischen Menschen allgemein scheint es die Selbstvernichtung durch den Denkzwang, die Liquidierung des Wachseins durch Funktionaliserung des Selbst als Bedienstung der Maschine zu sein. Aber die Maschine bekommt keine Subjektqualitäten bloß dadurch, dass der Diener es glaubt! Darin liegt auch ein Stück dieser paradoxen Tragödie.

Abschließend auf den Punkt gebracht: der gehorchende Mensch ist das Präludium des allgemeinen Schicksals des Menschen überhaupt. Mit der Operationalisierung eines Teils der eigenen Gattung wurde dieses Endspiel eingeleitet. Jeder Befehl ist eine Vernichtung, jede Ausführung ein kleiner Tod.

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Beitrag von ThWangenheim Mo Jan 23, 2017 9:53 pm

Auch hier gilt natürlich, daß all diese Begriffe keine scharfen Scheidungen, sondern Tendenzen darstellen. Ein reines Raubtier nennt Spengler den Menschen ja bereits mit dem "Tun zu mehreren" nicht mehr.

Die Maschine allerdings soll ja von demjenigen bedient werden, der "ausführende Arbeit" verrichtet. Ihr Erfinder beschäftigt sich bereits mit der Entwicklung der nächsten.

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Beitrag von Leser Mo Jan 23, 2017 11:06 pm

Und doch verweist jede Tendenz auf eine Richtung und jede Richtung auf ein Ziel. Der Begriff des Unendlichen ist so ein unscharfer Begriff. Er suggeriert eben das Grenzenlose, oder was das gleiche ist, ein Ideal, einen Denkzwang.

Was mich im Nachhinein an der Figur des Perpetuum Mobile so fasziniert, ist die wirkende Realität dahinter, also das Ringen gegen das Schicksal eines sich endlich begreifenden Bewusstseins - in Spenglers Sprache ist doch das Begreifen des Endlichen bloß ein Gleichnis für Bewusstsein selbst.

Die Seele des Befehlenden ist geschichtlich gesehen aber der einzige Repräsentant dieser tragischen Auflehnung und seine Mittel sind unter anderem das Tun zu mehreren. Mag der Ausführende den Sinn hinter einem Befehl verstehen - er tut es nicht in vollem Unfange, wie es die historische Reihe der zum Befehlen geborenen tun. Erst diese zwingen eine neue Generation zum Ausbruch aus der angelernten Tätigkeitsschleife. Was Spengler mir zu sagen scheint: die ausführenden Hände fallen ständig in eine Art gattungsspezifische Tätigkeit zurück. Kämen nicht immer wieder neue Raubtiere und zwängen eine Fülle von Talenten zum Ausbruch aus dem "Loop", so könnte es so etwas wie Geschichte gar nicht geben. Die ausführende Hand ist nur so bewusst, wie es ihr erlaubt wurde. Alles andere ist Wiederholung, ist machinal.

Aber auch die unstillbare Raubtierseele ist in Wirklichkeit limitiert. Das Ende der technologischen Geschichte ist die letzte Weisheit über die eigene Schleife, in die auch der Befehlende am Ende aller Taten rückverfällt. Wie Spengler sagt: der kosmische Takt, der seine Geschöpfe wieder in den Urschlund des Werdens aufsaugt.

Und zuletzt bricht die tolle Idee des Perpetuum Mobile an der unerreichbaren Vollkommenheit, wie jede Idee des Unendlichen. In zwei Stadien schließt sich, wenn ich richtig interpretiere, dieser Untergang ab: erst der Zwang der Massen den Befehlenden in das Dogma der Nützlichkeit zu verfangen und jede Ausschweifung mit der Totalität der Gattung niederzudrücken (hier kündet sich der Maschinenwille an. Spengler verweist in MuT z.B. darauf, wie viele talentierte Köpfe allein zu seiner Zeit nötig wären, um den technischen Standart zu halten. Er sah vielleicht nicht klar genug, dass dies bereits ein geschichtlicher Zwang ist und der so übermäßig ist, dass auch die letzte nach Freiheit verlangende Empörerseele darin eingezwercht werden würde) und dann das zweite Stadium (eigentlich nicht klar abzugrenzen, die Übergange sind eher fließend - "Das Festwerden der Form") : die Weltstadt als Maschinerie. "Als Seele verstanden" - das scheint mir zu sagen: totale Objektivierung des Menschen, Verfall in eine Iterationsschleife, Gattungstätigkeit zweiter Ordnung, Auslöschung des leidenschaftlichen Drangs nach Überwindung, Rückfall in mythische Anthropomorphismen, also Vergeistigung der Maschinerie, Unterwerfung unter ihre Macht, Erlöschen des Wachseins in dem Maße, wie man den Sinn der Erfindung mit ihrem iterierenden Zweck verwechsle und gleichzeitig mythische Angst vor den Geistern in den Geräten projeziert. Das ist der Abschluss. Der Mensch wird ganz Bediener, Dienstleister der Maschine. Für einen Moment scheint das sogar ein großes Glück zu sein, die Glückseeligkeit selbst auf Erden. Da steht es! Das Perpetuum Mobile! Es arbeitet von selbst! So müsse der Mensch im Augenblick des Erlöschens schließen - denn er vergißt gleichzeitig seine eigene Zugabe in dieser Gleichung. Vollkommene Selbstlosigkeit und Ausstreichung des eigenen Subjekts, Schmerzlosigleit, Ruhe.

In Hinblick auf den Erfinder und Ausbrecher bleibt die Frage, ob es auch Hoffnung auf Überwindung dieses Loops gibt oder ob die Geschichte freilich an ihr Ende gekommen ist.




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Beitrag von ThWangenheim Di Jan 24, 2017 11:45 am

Ich denke mit Ihrer Beschreibung der rein gattungsspezifischen Tätigkeit der ausführenden Hände haben Sie Spenglers Vorstellung ganz gut getroffen.

Und was Sie da über die Glückseligkeit des späten Bediensers sagen, ist natürlich sehr richtig. Das ist es zugleich, was Spengler als so verhängnisvoll ansieht, daß man nicht mehr begreift, daß diese Maschinen einst erfunden werden mußten und den Erfinder und Unternehmer aus Neid verachtet.

Zugleich steckt in dieser Glückseligkeit - den Welthunger durch bloße Verteilung zu bekämpfen, alle Menschen glücklich zu machen, indem man die Erfinder um die Früchte ihrer Arbeit bringt - natürlich der ewige Fortschrittsoptimismus der einfachen Gemüter (und vice versa). Daß unsere Zeit in ihren "höheren" Kreisen als Ganzes fortschrittsoptimistisch (bei gleichzeitiger Tatenlosigkeit) ist, zeigt die völlige Degeneration dieser Machthaber.

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Beitrag von Leser Mi Jan 25, 2017 7:04 pm

Aber sind nicht gerade die Früchte der Erfinder überhaupt der Anlass zum Fortschrittsoptimismus? Wenn Spengler im UdA schreibt, dass alle Probleme gelöst seien und in diesem mannigfaltigen Prozess der Formgerinnung sich bloß der Geschmack der Kultur ändere? Das sagt doch, dass es keine urwüchsigen Erfindungen mehr geben könne, dass der Raum vollständig ausgemessen worden sei. Fortschrittsoptimismus in diesem Sinne bezeichnet das Festwerden selbst und ist Teil des Schicksals.

Ich finde die Stelle jetzt nicht, aber erinnere mich an Ihre Figur des vollendeten abendländischen Gewissens (in KuI) - für eine Kultur, für die, wie Spengler meinte, Weltgeschichte so etwas metaphysisch wichtiges ist, wäre Fortschrittsoptimismus im Sinne von Weltsegnung und Erlösung (aus dem umbedingten historischen Schuldgefühl gegenüber allen Vökern) die konsequente Nutzbarmachung des technologischen Lebens.

Was genau also bedeuten die Früchte der Erfinder? Das Argument des einfachen Gemüts wäre ja, dass die heutigen Unternehmer ebenfalls die Früchte der Erfinder ausnützten, aber eben in einem "ungerechten" Verhältnis zum Rest der Menschheit. Mit Spengler könnte man diesem Standpunkte sogar gewissermaßen akzeptieren, wenn man annimmt, dass auch die heutigen Unternehmer und höheren Kreise an den Errungenschaften früherer Erfinder zehren. So ähnlich war der Ausgangspunkt meiner damaligen "Thesen zum Sklavenaufstand". Ich behauptete, dass es eine Korrelation zwischen Neid und Verachtung von unten mit der Vermittelmäßigung der oberen Kreise geben müsste. Damals argumentierte ich mit den Restriktionen in der Entwicklung des modernen Rechtssystems: nämlich die dadurch inizierte systemische Beschränkung des "Wikingers" - bishin zu dem Punkte, dass heute ein ziemlich pöbelmännischer Börsianer den Höhepunkt des wollustigen Raubtieres markiert. Allen ernstes, wenn es das Maximum des tropischen Raubtieres ist, dann nenne ich das Vermittelmäßigung  und verstehe den Verlust der Ehrfurcht.

Man könnte also sagen, dass sich die "Wikinger des Geistes" den einfachen Gemütern anähneln, denn ihre erfinderischen Raubzüge erkennen sich allmählich nur noch im Takte der Massen wieder, die Moral der Fortschrittsoptimisten produziert jene Geisterkrieger, während den "Wikingenr des Blutes" längst der Boden unter den Füßen weggezogen wurde. Denn sie machen keine Regeln mehr, sondern bewegen sich stets am Limes des vom Geiste gemachten Gesetzes und paradoxerweise führt jeder Ausbruch (der tendenziös historisch immer kleiner ausfällt), jede Missachtung der Grenzen in eine Straffung der gesetzlichen Zügel. Das ist Sklavenaufstand mit den Mitteln des Geistes. In reinster Gestalt etwa im funktionalen Wissen um die Hirnstöme, dem medizinischen Eingriff und der gezielten Unschädlichmachung des Verbrechers durch Reproduktion von Hirnströmen, die ein moralisiertes Haustier hervorbringt. Die ganze verschlagene Taktik der Selbstdisziplinierung zum funktionalen Glied einer Nützlichkeitsgesellschaft, der im äußersten Falle durch gezielte weiche Eingriffe nachgeholfen wird. Man "versteht" von unten her jeden "höheren" Menschen pathologisch. Jede Haltung, die gewisse Gleichmachereien untolerierbar empfindet ist pathologisch begründet. Man differenziert durchaus seelische Unterschiede zwischen den Menschen, aber ordnet sie zwei Grundkategorien zu: Gesund (nützlich) und krank (wieder nützlich machbar).

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Beitrag von ThWangenheim Fr Jan 27, 2017 7:33 pm

Da bin ich ganz bei Ihnen. Man kann vom einfachen Mann keinen Respekt erwarten, wenn die "höheren" Individuen auch ganz objektiv keinen verdienen. Und die Folge ist, daß der einfache Mann sich natürlich auch keine Regeln mehr vorschreiben läßt von diesen selbst Verlotterten. So gerät eine Lawine in Bewegung, die unabsehbare Entwicklungen anstößt - bis dann wieder einer kommt, den man ernst nehmen kann und muß. Wenn z.B. irgendein Milliardär in der ersten Woche im Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten all das unterzeichnet, von dem es Jahrzehnte hieß, das könne man nicht machen - und daraufhin auch noch die Börsen jubilieren.

Die Früchte des Erfinders sind in der Tat Anlaß für den Fortschrittsoptimismus. Nur würde ich freilich fragen: Wo sind denn diese Früchte? Daß wir ein neues iPhone in die Hand gedrückt bekommen, dessen telekommunikative Technologie aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammt? Es sind eben keine grundlegenden Errungenschaften mehr wahrzunehmen. Das ist nicht schlimm, aber auf Obsoleszens einen Fortcschrittsoptimismus zu gründen, das ist eben Scharlatanerie. Und die Menschen merken das freilich. Daher das, was Sie über den Aufstand der Sklaven ganz richtig sagen.

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Beitrag von Leser Fr Jan 27, 2017 9:08 pm

Die Bereitwilligkeit der Industriellen ist freilich etwas, was man beinahe typisch amerikaniches nennen dürfte. Ich glaube, das ist ein wichtiges Momentum dieses neuen Arrangements. Kein Ressentiment, kein Widerspruch - sondern irgendwie sogar Dankbarkeit. Als hätten die industriellen Führer instinktiv auf ihren politischen Führer gewartet.

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Beitrag von ThWangenheim Sa Feb 04, 2017 8:41 pm

Zu Ihrem vorigen Beitrag ergänzend: Auch das unterscheidet etwa Trump von Soros. Der eine ist nur ein Börsianer, der selbst in der Welt nichts geleistet hat, der andere hat ein Leben lang gebaut und die Welt ganz materiell handgreiflich verändert. Der eine ist nun völlig ohne Einfluß, der andere gibt täglich neue Ordres heraus.

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Beitrag von Leser Sa Feb 04, 2017 10:01 pm

Ist das nicht eine etwas willkürliche Begrenzung, was denn nun unter materieller Handgreiflichkeit verstanden werden soll? Soros hat ganze Staaten destabilisiert und Regime-Changes unterstützt. Mit einem gewissen Zynismus darf man das ebenfalls handgreifliche Veränderung nennen.

Was ich zuvor aber anschnitt - ich habe es ziemlich undeutlich formuliert - ist die fundamentale Spaltung der höheren Kreise in Patrioten einer Nation und einer umherschweifenden, wurzellosen, kriminellen Clique. Diejenigen, die Industriellen vor allem, die Trump beinahe schon dankbar sind dafür, endlich politische Weichen gestellt zu bekommen, die das Wirtschaften im eigenen Land wieder ermöglichen. Da sitzen plötzlich Menschen im Oval Office beisammen, die instinktiv dieselbe "Sprache" sprechen. Sie sprechen nicht englisch, sondern "amerikanisch".

Ich denke, Sie haben es vermutlich ähnlich gemeint. Noch reiner drückt es wiederum Spengler aus: nur das Blut bricht das Geld.

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Beitrag von ThWangenheim So Feb 05, 2017 2:28 pm

Den Schaden, den Männer von seinem Schlag angerichtet haben und noch anrichten werden, wollte ich mitnichten kleinreden. Aber die Tatsache, daß er immer nur Unterstützer einer Handpuppen-Laienschauspielergruppe von Politikern war und sich nie selbst hinaustraute - dieses ganz menschliche Moment darf man nicht unterschätzen! - ist bezeichnend.

Trump war immer der Showmensch, hatte mit den einfachen Leuten auf Baustellen und auch sonst in New York zu tun, und machte Fernsehprogramm für die kleinen Leute. Soros ist dagegen ein feiger Gollum, der selbst nichts in die Hand nehmen, der sich als körperliches Wesen nie einsetzen würde. Daher müssen Sie ja all ihre verbrecherischen politischen Aktionen mit Schönrednerei weichspülen, weil sie ihre Verbrechen vertuschen müssen. Sie haben ungeheure Angst vor dem Einstehen für die eigenen Taten. Das ist blutlos. Und deshalb hat Spengler ganz recht.

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Beitrag von Leser So Feb 05, 2017 9:47 pm

Was denken Sie treibt solche Menschen wie Soros an? Ich glaube nicht, dass Typen wie Soros ihre Taten als Verbrechen sehen. Wohlmöglich handeln sie in ihren Augen tatsächlich moralisch. Das macht ihre Taten nicht besser, befreit sie aber von dem Narrativ der parasitären Volkszersetzung. Denn jemand wie Soros ist vor allem ein großer Umverteiler von Mitteln und allein damit schafft er historische Tatsachen ersten Ranges. 500 Milliarden Dollar sollen über einen Zeitraum von 10 Jahren durch Soros Hände in die Ukraine fließen. Ein ganzes Staatsterritorium soll also binnen eines Jahrzehntes zu einem Bollwerk gegen Russland ausgebaut werden. Das hat natürlich gewaltige Konsequenzen.

Wie Sie auch in KuI erwähnen: es ist klug für einen Staat Gelder anzuleihen oder anzunehmen, wenn sie ohnehin größtenteils ins Militär gepumpt werden. Vermutlich ist aber eben dieser Umstand das Bedauerlichste an diesen massiven Umverteilungen. Denn plötzlich finden sich unbedeutende Staaten in so lächerlich künstliche Positionen, so im innerlichen Widerspruch zwischen völkischer Kulturlosigkeit und hochtechnologischer Kapazität, dass die künftigen Entscheidungen so kurzsichtig, bizarr und verhängnisvoll ausfallen müssen, wie ich es einmal mit Provinzialismus kennzeichnete. Aus dieser Perspektive sind solche Menschen wie Soros durchaus Weltenzerstörer sondergleichen, denn sie schaffen ganz künstlich und unstabile Kräftezentren - ein politisches Tschernobyl.

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Beitrag von ThWangenheim Mo Feb 06, 2017 10:19 am

Ich halte ja weder Soros noch Trump für übermäßig intelligent oder fähig. Daß sie zu viel Geld gekommen sind, hat viel mit ihrer Ausgangssituation, Trickserei, Unredlichkeit und Glück zu tun. Daher glaube ich, bricht sich Ihre Frage darauf hinunter, wie Menschen überhaupt zu derart verschiedenen Anschauungen kommen können. Das macht die Frage nicht viel leichter, aber ich denke, man sollte von der Vorstellung herunterkommen: Aber das sind doch intelligente Menschen... die sollten es doch besser wissen. Eben nicht.

Genauso, wie man heute Tausende und Millionen von Studenten dazu bringen kann, gewisse kleingeistige Philosophen, wie Popper, für die größten Denker aller Zeiten zu verehren, so hat das eben schon bei Soros funktioniert. Und dann ist es ein kleiner Schritt zur modernen Weltverbrüderungsideologie, für die die meisten nur lauthals schreien, dieser Fanatiker Soros aber eine ganze Menge Geld einsetzen kann.

Als klug im langfristigen Sinne wollte ich allerdings diese Vorgehensweise nicht dargestellt haben. Denn wie Sie richtig sagen: Dies fordert in der Folge sehr kurzgreifende, hochriskante Kriege heraus oder alternativ große soziale Härten (wobei man sich praktisch immer für das erste entscheidet, was das zweite ein wenig hinauszögert). Jeder Kredit ist ein unlauteres Eingreifen in Besitzverteilungen und beruht auf einem Geldsystem, das große Konjunkturschwankungen geradezu herausfordert.

Und da sind wir natürlich bei einem sehr rationalen Grund für Spekulanten wie Soros. Dieses System, das auf Unsicherheiten, auf schnellen Konjunkturwechseln (Crash und Erholung) beruht, ist der Spielplatz von schnell reagierenden Spekulanten (und entgegegn mancher Behauptung auch von Value-Investoren). Eine solide, kreditfreie Gesellschaft wirft diese Gewinne nicht ab. Denn dort kommt dem der Gewinn zu, der etwas Bedeutendes erfindet, leistet. Erst die Verwirrung der meisten Menschen durch Wertveränderungen, die mit den tatsächlichen Produktionsverhältnissen nichts zu tun haben (Aktienkurse), eröffnen diesen Schmarotzern (das ist es, was sie sind) Rahm zum abschöpfen.

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Beitrag von Leser Mo Feb 06, 2017 4:29 pm

Was heißt auch schon Intelligenz? Darauf wollte ich auch gar nicht hinaus, sondern auf die eigenartige psychische Kehrseite des abendländischen d.h. historischen Menschen: die Einschreibung des Selbst in eine wie auch immer geartete welthistorische Mission. Und Soros' welthistorische Mission ist eben eine moralisch legitimierte. Folgt er dabei einer Verbrüderungsideologie? Jedenfalls muss man es nicht, um sich immerhin "moralisch" zu fühlen.

Beispielhaftes Ereignis, dass Herr Broder von der Achse in einem Vortrag im Januar wie folgt schilderte. Er traf sich mit einer CDU-Politikerin zum Abendessen und fragte, wieso Deutschland die Flüchtlingslast eigentlich ganz allein meistern sollte. Die Antwort der Politikerin: weil in Deutschland der moralische Anspruch höher sei. Broder verwies auf ein ähnliches Paradigma 1933 und machte sich davon.

Den springenden Punkt hat Broder tatsächlich mit seinem letzten Wort berührt, auch wenn es ihm nicht ganz klar war. Und zwar die politische Infektion der historischen Mssionierer. Poppers Weg durch das Falsche ist solch eine Missionsvorstellung. Eine Analyse der stillen Dominanz Hegels (oder der Dialektik) auf den "Intellekt" und von diesem rückwärts auf das abendländische Selbstverständnis, welches sein missionarisches Unwesen in der Weltpolitik treibt, ließe bestimmt eine große Anzahl psychologischer Tatsachen heimbringen, die alle gemeinsam haben, dass sie sich "kritisch" und "rationalistisch" gebären. Aus dem UdA-Hörspiel weiß ich noch, dass Spengler es die Eitelkeit des faustischen Menschen nannte. Meine Darlegung soll diesen Ton untermauern.

Insofern wäre es ein Kompliment an Trump ihn von diesen Belastungen auszuklammern. Der Unterschied ist ja gerade, dass jemand wie Trump sich am Ende wieder rückbesinnt auf seinen Mutterboden. Soros dagegen spielt den freien Geist im Sinne von UdA. Sollte sich Trumps Regierung für das amerikanische Volk bewähren, so ist das eine viel tiefere Intelligenz - nämlich die instinktive Intelligenz des Menschenkenners, die die richtigen Männer für den richtigen Job gewählt hat. Und ein weiser Staatspräsident ist der Verfassung nach dann der ideale Exponent des amerikanischen Volkes, wenn er genau diese Fähigkeit beweist

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Beitrag von ThWangenheim Mo Feb 06, 2017 11:07 pm

Eben, auf Intelligenz kommt es nicht an, sondern auf die rechte Wirkung.

Natürlich muß man jener Verbrüderungstheorie folgen, wenn man moralisch sein will. Denn mit halben Sachen gibt sich der moralinsaure Ideologe nicht zufrieden. Er wird mit jedem Schritt radikaler. Zuletzt wurde der links-außen-Premier Kanadas Trudeau von Black Lives Matter zum White supremacist ernannt.

Erst wenn alle Menschen Brüder sind - nicht wie Kain und Abel, sondern wie zwei lustige Turteltäubchen -, dann ist die totale Moralität gewonnen. Daß diese Menschen nicht moralisch angelegt sein müssen, ja für die Erreichung eines sich verselbständigenden Zieles gar alle Moral fallen lassen, ist ein eingespielter Mechanismus der Weltgeschichte, wenn es um die Erringung des Heilszustands geht. Da darf es ruhig heftigen Kollateralschaden geben - bis hin zum Untergang der gesamten Kultur.

Und Trump ist natürlich im politischen Felde eine noch vereinzelte Figur, daß ihn aber 50% der Amerikaner gewählt haben, zeigt, wie weit verbreitet dergleichen im gemeinen Volk ist. Auch daher ist kein Unterschied zwischen einfachen Leuten und "Gewinnern" zu machen. Jeder zweite Amerikaner ist bereits frei von diesem "Moralungeheuer".

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Beitrag von Leser Di Feb 07, 2017 1:07 am

Das ist die größte kulturelle Herausforderung für die Vereinigten Staaten. Wenn sie die marxistisch-poststrukturalisitsche Exportware aus Europa restlos überwinden sollten, wäre das ein Triumph sondergleichen. Da gebe ich Milo recht. Er behauptet ja, der ganze regressive Linkstotalitarismus habe bereits den Zenit seiner kulturellen Macht überschrittenn und sei nun am verlieren.

(Milo soll ja ein großer Wagnerverehrer sein. Nun, wahrscheinlich hat er in "Daddy" seinen Volkstribunen Rienzi gefunden!)

Wenn das amerikanische Volk es schafft die vulgären Reste des moralischen Priestertums von sich abzustoßen - die amerikanische Kirche ist ohnehin nie metaphysisch gewesen, sondern durch und durch kultisch -, wäre damit tatsächlich wenigstens eine Gesamtkultur restlos abgetan.

Die amerikanische Geschichte hat etwas embryonalas an sich. Man kennt die Stadien vom Zellhaufen über verschiedene Formen gewisser evolutionärer Stufen des Menschen . Die Besiedlung und Erschließung durch die Europäer scheint mir ein ähnliches Bild zu geben.

1. Der Ureinwohner als Repräsentant der Steinzeit - schicksalhaft auf den erlösenden Untergang wartend
2. Auslöschung, Verdrängung und Besiedlung (zeitlich verdichtete Parallele zwischen Neubesiedlern Europas und der Verdrängung der ehemaligen rückschrittigen Bewohner vor 30.000-40.000 Jahren)
3. Durchspielung der Sklaverei; Gemeinschaftskörper sich aufbauend am gemeinsamen Eigentum am Sklaven
4. Vertreibung des Königs (England)

5. Wirklich bemerkenswert ist eigentlich, dass der selbstständige Staat demokratisch begründet beginnt. Kluge Menschen, wie Toqueville haben ja schon vor längerem die fundamentalen Unterschiede der Temperamente festgehalten. Gut, man kann das noch immer bestehende Sklaventum bis zum Ende des 19. Jh. als Kinderkrankheit der Polis betrachten - umso besser für meine geschichtliche Analogie -, sie waren also ihrer Vorgeschichte mehr oder minder treu.

Man kann sicher noch viele verwickelte Einzelheiten finden, die sich durcheinander wirbeln und die ganzen ererbten und eingeschleppten Formen, die mit unglaublichem Hohn und Barbarei gegen ihre kulturellen Spender umgedeutet worden sind, bestimmten morphologischen Begriffen unterwerfen (da fällt mir doch glatt noch dunkel der eine oder andere Tagebucheintrag Kesslers ein. Betonte er nicht ebenso die seltsame unsichere Europäernachahmerei der Ostküstenbewohner?): ein entscheidender Hinweis scheint mir aber durchaus zu sein, dass alle diese Dinge ständig überwunden, ererbt und verworfen werden und beständig am kommenden Souverän herumformt, ein eigenständiger und zukunftswürdiger. Einer, der mittlerweile die ganze Welt kulturell dominiert und dem wohlmöglich der relativ schwierigste Kampf bevorsteht. Nämlich dann, wenn der Rest der alten Welt nichts mehr zu verlieren hat, als eben den Heilszustand ... Die gegenwärtige Berichterstattung ist ja auch nicht auszuhalten.

Angenommen deren Zukunft ist gewiss, so sind Gestalten wie Soros Förderer par excellence! Das mag zwar alles total absurd erscheinen - zuweilen ist die Weltlage für einen moralischen Beobachter (ja, wir sind nämlich auch moralisch als Nihilisten) immer absurd; für den unerfüllten Altersschwachen ist das Leben letztlich absurd, sodenn das neugeborene Einzellleben in einer unerträglich welken Kultur, die ihn täglich mittilgt -, könnte aber seinen höheren Sinn in der Zukunft noch offenbaren. Achtung! Bald rede ich selbst schon wie ein Heiliger.

Ich muss resümierend festhalten, dass m.E. Spengler einfach noch nicht zu seinen Lebzeiten die Rücksichtslosigkeit des amerikanischen Geistes gegenüber den Altvordern einsah - zuweilen war er ohnehin zu sehr mit Untergang und Preußentum beschäftigt -, sodass er schlicht einer optischen Täuschung unterlag.

Ich weiß nicht, ob es ihnen bewusst ist, aber jeglicher Satz zur griechischen Kultur in KuI ist auf Amerika übertragbar. Der Wettstreit der Tagödiendichter - Hollywood und Oscarpreise. Olympische Nationalspiele und der Super Bowl. Übrigens ist der Sportsgeist der Amerikaner nicht brechbar auf Parallelen der alten Welt. Das wäre eine Trivialität des Leibes - der amerikanische Nationalsport ist aber durchaus anders als im Rest der Welt. Der Verfall des europäischen Sports ohne die afrikanisch-arabische Einwanderung beweist es beinahe.

Im internationlen Vergleich sind die Amerikaner sicherlich nicht führend. Aber der Begriff "Olympische Spiele" ist ja auch zutiefst unamerikanisch. Die Griechen haben sich ebenso nur mit ihresgleichen und ihren eigenen vergöttlichten Sportkreationen messen wollen.

Zurück zum Linkstotalitarismus. Letztlich repräsentiert er die Farce der faustischen Heilsgeschichte, die höchste und dümmste Form des Moralismus, da er keine religiöse Untermauerung hat und zweitens überhaupt nicht in die amerikanische Kultur hineingehört. Das einzige Fundament seiner Existenz ist die jüngste Geschichte Amerikas - die Sklaverei -, allein, sie ist im Grunde schon längst spirituell überwunden. Bloß dieser jämmerliche Teil Radikaler projeziert das Sklaverei-Modell in jedes Rechtsverhältnis hinein. Mehr freilich haben sie auch nicht parat und deshalb werden sie untergehen. Dieser Hass ist zu flach, als dass er sich dauerhaft in diesem Land festhalten könnte. Trotzdem verteilen Typen wie Soros Mittel. Vielleicht darf man darin eher eine Chance als ein Problem sehen.

Dieses neue Amerika beginnt sich nach innen auszuformen. Biopolitik anstatt Immigration - strong borders and pro life: unglaublich schmerzhafte Worte für uns mürbe Kulturen. Wir können diese bestimmende Härte kaum noch aushalten. In dieser Situation ist Scham das beste, resolutes Schweigen, wenns der resoluten Tat schon konstitutiv ermangelt. Oder teilnehmen am Projekt der Gewinner.

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Goethe und die Führer & Geführten des Lebens Empty Re: Goethe und die Führer & Geführten des Lebens

Beitrag von ThWangenheim Mi Feb 08, 2017 11:02 am

Daß das Griechentum sehr günstig auf die Amerikaner paßt ist sicher richtig. Man sagt ja nicht umsonst, daß die Staaten das neue Rom seien. So weit ist das nicht entfernt und in vielen Dingen würde man Rom als Vergleichsgegenstand tatsächlich den Vorzug geben. Wenn es nach mir geht, können die Amerikaner gar nciht kultisch genug agieren. Und je erfolgreicher sie sind - und so werden sie es - desto weniger kann sich Europa gegen sie stemmen mir ihrem absonderlich verlumpten Pseudochristentum der Heilsheulerei.

Vielleicht ist das die eigentliche Geburtsstunde des Amerikanismus, daß man sich erst in den letzten Jahren ganz von jener Imitation Europas abgenabelt hat. die Linken in Amerika übrigens halten ja europa für das Vorbild. keine Rassenunruhen usw. - vergessen dabei natürlich, daß Europa (noch) rassisch homogener ist. Da fällt mir ein witziges Video ein: https://www.youtube.com/watch?v=GuTWMMpv4yk

Hahaaa!

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Goethe und die Führer & Geführten des Lebens Empty Re: Goethe und die Führer & Geführten des Lebens

Beitrag von Leser Mi Feb 08, 2017 3:27 pm

Good ol' Gavin. Ich habe das ganze Gespräch selbst erst kürzlich mir angehört. Das ist übrigens ja auch der Witz am Feminismus. Wenn sie jungen Männern zusprechen sich weiblich zu kleiden, so reproduzieren sie letztlich das Frauenbild, gegen das sie doch eigentlich ankämpfen. Der Transsexuelle ist komischerweise immer eine wandelnde Farce der Weiblichkeit. Und die ganz absurde Feministin wird dieses Sachverhalt vermutlich noch als Argument für ihre eigenen Ideologie anführen. "Schaut her! Dieser Mann repräsentiert das ekelhafte Patriarchat am eigenen Leibe" ... Der Trans ist ein politisches Körper des Feminismus ...

Die Linken nehmen sich ein Vorbild, dass gar nicht existiert, ganz richtig. Aber Rassenunruhen in Amerika haben kein wirkliches Schwergewicht, sondern gehen auf die Kappe einer Politik, die diese gefördert hat. Dass Trump nun einen effizienten Krieg gegen die Drogen ankündigt - die Mauer ist ein Mittel dazu - und aufrichtig für die black communities einsteht, zeigt ja gerade den Einbindungswillen. Auch haben mehr Schwarze und Latinos Trump gewählt als Obama.

Europa dagegen ist ein ganz anderes Pflaster. Dazu möchte ich lieber schweigen.

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Goethe und die Führer & Geführten des Lebens Empty Re: Goethe und die Führer & Geführten des Lebens

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